EnOcean 2020 Halbjahresbilanz

Während der Sommerzeit sind viele im Urlaub und bei den meisten Unternehmen geht es gewöhnlich etwas ruhiger zu. Das gibt Zeit durchzuatmen und die erste Jahreshälfte zu reflektieren. Und die war vor allem aufgrund Corona ziemlich anstrengend, sowohl beruflich als auch im privaten Umfeld. Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, wenn ich zu dem Schluss komme: „Lass mich mal persönlich Energy Harvesting betreiben und in der Natur Energie tanken!“

Ich möchte diese Gelegenheit der Reflexion nutzen, um auf die erste Jahreshälfte 2020 bei EnOcean zurückzublicken. Denn hier haben wir – neben der in allen Belangen gesunden Bewältigung der Corona-Krise – einiges geleistet und geschafft: Auch ohne Light & Building haben wir unser IoT-Multisensormodul STM 550 auf den Markt gebracht, Near Field Communication (NFC) nicht nur bei den Bluetooth-Sendemodulen, sondern auch bei neu entwickelten Produkten für den EnOcean-Funkstandard eingeführt, den Bewegungsmelder EMDC gelauncht und zusammen mit der EnOcean Alliance und Aruba die Welt von IoT und IT zusammengeführt.

Bedarfsorientierte Reinigung und Abstandsregeln

Das tolle an vielen unserer Produkte ist, dass sie nicht nur Licht steuern, sondern auch zur Eindämmung von COVID-19 beitragen können. Viele unserer Kunden haben Lösungen entwickelt, mit denen Hygiene- und Abstandsregelungen überwacht und eingehalten werden können. Hier ein paar Beispiele: Der Bewegungsmelder EPAC (EnOcean People Activity Counter) misst die Anzahl von Personen in einem Raum. Ohne großen Installationsaufwand und ohne Batteriewechsel lässt sich so leicht feststellen, wann ein Raum gemäß den Abstandregeln maximal belegt ist. An einen Schreibtisch angebracht erkennt der IoT-Multisensor durch die entstehende Vibration, ob dieser gerade genutzt wird oder ob der Tisch auch gereinigt wurde.

Eine weitere Lösung ist die bedarfsgerechte Reinigung von Sanitäranlagen z.B. an Flughäfen. Klar, nach der Landung eines Flugzeuges in einem bestimmten Ankunftsbereich müssen die Toiletten häufiger gereinigt und desinfiziert werden als in Flugpausen und an ungenutzten Gates. Sensoren, die mit dem IoT verbunden sind, liefern das nötige Wissen, mit denen die Dienstleistungen optimiert werden können.

Oft entstehen die Ideen zu unseren Produkten gemeinsam mit Partnern und greifen erfolgreiche Konzepte aus anderen EnOcean-Produkten auf. Die Anforderung an einen IoT-Multisensor hörten wir von vielen Lösungsanbietern. Der Geistesblitz, diesen solarversorgten Sensor „STM“ in die Gehäuseform unseres kinetisch versorgten Funktastermoduls „PTM“ zu bringen, kam unter der Dusche. So kann das Produkt mit minimalem Invest in die verschiedensten Produkte und Systeme integriert werden, im Schalterdesign zur Steuerung des Gebäudeklimas genauso wie als Nachrüstlösung zur Digitalisierung von Büromöbeln.

Nach dem Rückblick ist vor dem Ausblick

Wir blicken optimistisch nach vorne, auch wenn die Corona-Pandemie die globale Wirtschaft noch lange in Atem halten wird. Wir werden verstärkt mit unseren Partnern nachhaltige, wartungsfreie Lösungen für die Digitalisierung von Gebäuden und zur Umsetzung neuer Geschäftsmodelle entwickeln. Die Einführung von NFC zur einfachen Inbetriebnahme unserer Module war ein erster Schritt, wir arbeiten auch an der Vereinfachung des Zugangs zu „wartungsfreien Sensordaten“ für IT-Unternehmen. Und wir entwickeln unser Kerngeschäft der batterielosen Funkmodule konsequent weiter: Die ersten Muster eines einfachen, kinetisch betriebenen bi-stabilen Funksendemoduls im PTM-Formfaktor sind verfügbar, die Entwicklung der nächsten Generation Energy Harvesting-Funkmodul zur Realisierung individueller Sensorlösungen ist gestartet.

About The Author

Andreas Schneider is Chief Executive Officer at EnOcean and one of the EnOcean founders. His personal enthusiasm for the EnOcean world is to see the idea of energy harvesting wireless, “his child”, growing globally to a leading technology. Andreas has been appointed to the Forbes Technology Council in 2019.

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