Am 1. Januar 2024 trat das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) in Kraft, das bedeutende Veränderungen und verschärfte Richtlinien für die Gebäudeautomation mit sich bringt. Die EU betrachtet Gebäude als Hauptverursacher von 36% der CO2-Emissionen und setzt klare Ziele: Bis 2030 sollen die Emissionen um 55% im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Das GEG 2024 fungiert als nationale Umsetzung dieser Vorgaben und prägt maßgeblich die Anforderungen an die Gebäudeautomation für Nicht-Wohngebäude (NWG) in Deutschland. Intelligentere Gebäude sind das Ziel.

Energieeffizienz und Gebäudeautomation im Fokus

Die neuen Regelungen legen besonderen Fokus auf die Energieeffizienz von NWG, insbesondere in Bezug auf Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen. Denn diese müssen nun regelmäßig überwacht werden, damit ihre tatsächliche Energieeffizienz beurteilt werden kann. Anlagen mit einer Leistung über 290 kW müssen bis Ende 2024 mit entsprechenden Gebäudeautomationssystemen ausgestattet werden. Auch die Installation selbst-regulierender Einrichtungen zur Einzelraum-Temperaturregelung ist dann vorgeschrieben.

Die Gebäudeautomation erhält mit dem GEG 2024 eine verstärkte Bedeutung. Sie gilt als Schlüssel zu einem energieeffizienten, wirtschaftlichen und sicheren Betrieb, der gleichzeitig das Betriebspersonal entlastet. Die Anforderungen an bestehende und neue NWG sind klar definiert. Insbesondere müssen bestehende NWG mit einem Energieverbrauch von 290 kW und mehr bis Ende 2024 mit einem Mindest-Automationsgrad ausgestattet sein. Bereits vorhandene Systeme müssen ihre herstellerübergreifende Kommunikationsfähigkeit nachweisen.

Der Mindest-Automationsgrad für neue NWG bezieht sich auf zwei entscheidende Aspekte. Erstens müssen für Heizungs- und Kühlsysteme die Anforderungen des Automationsgrades B gemäß DIN V 18599-11 erfüllt werden. Dies umfasst unter anderem eine automatische Einzelraumsteuerung für Temperatur, Luftfeuchte und CO2-Gehalt der Raumluft. Zweitens werden standardisierte Protokolle wie der EnOcean-Funkstandard gefordert. So wird eine system- und herstellerübergreifende Kopplung zwischen allen Systemen und Anwendungen möglich.

Das GEG 2024 stellt drahtlose Sensorlösungen als Enabler heraus, um die Kosten für Installation und Wartung der geforderten Automatisierungssysteme zu reduzieren. Hier bietet der internationale EnOcean-Funkstandard, optimiert für geringen Energieverbrauch und Energy Harvesting, eine effiziente Grundlage. Denn funkbasierte Sensoren ermöglichen eine zielgerichtete, flexible und langfristig kosteneffektive Installation.

Sensordaten für intelligente Gebäude

Die Ausrichtung des GEG 2024 verdeutlicht die Notwendigkeit, Gebäude intelligenter zu gestalten. Dabei spielen Sensordaten eine entscheidende Rolle, indem sie relevante Informationen in Echtzeit an IoT-Systeme liefern. Der Einsatz von offenen Protokollen sowie die Flexibilität und Ortsveränderlichkeit werden als Schlüsselkriterien auf dem Weg zu nachhaltig intelligenten Gebäuden hervorgehoben. Die GEG 2024-konforme “Smartifizierung” von Nicht-Wohngebäuden wird durch den Einsatz von drahtlosen Sensorlösungen wie denen von EnOcean erleichtert. Sie ermöglicht eine effiziente Erfassung einer breiten Palette von Messwerten für eine ganzheitliche Energieoptimierung.

About The Author

Graham Martin is Chairman and CEO of the EnOcean Alliance. He is a veteran of the electronics industry with over 30 years of experience in RF solutions, engineering and marketing. Being an expert for sustainable buildings, he also looks at the future role of standardized wireless automation systems including the Internet of Things. His personal enthusiasm for the EnOcean world is the fact that batteryless sensors will play an ever increasing role in smart buildings and in the Internet of Things, and that the EnOcean standard working together with other standards creates an end-to-end solution for improved comfort, security and energy efficiency.

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