European Week for Waste Reduction: Zeit für ressourcenschonende Alternativen
Am 16. November 2019 startete die Europäische Woche der Abfallvermeidung (European Week for Waste Reduction #EWWR2019). Bereits 2009 ins Leben gerufen, ist die Thematik dieses Projekts heute so brisant wie nie zuvor. Neben dem Klimawandel ist es eine weitere große Herausforderung unserer Zeit. Wie bei der CO2-Reduktion sind die Mechanismen und Zusammenhänge komplex – und entsprechend schwierig ist es, die Abfallflut einzudämmen. Das merkt man selbst ganz schnell bei jedem Einkauf im Supermarkt.
Ein wichtiger Aspekt der Abfallvermeidung ist ein schonenderer Umgang mit den Ressourcen der Erde. Längst ist klar, dass wir viel mehr davon verbrauchen als es gibt. Wir müssen nach Alternativen suchen, damit die nachkommenden Generationen ein sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltiges Leben führen können. Das gilt auch für unsere Technologien.
Ozean ungenützter Energie
Die Idee zur batterielosen Funktechnologie entstand ebenfalls aus der Suche nach Alternativen. Zunächst sind wir davon überzeugt, dass Sensoren in Gebäuden wichtige Helfer sind, um Energie einzusparen und das menschliche Wohlbefinden zu verbessern. Aber für jeden Sensor ein Kabel ziehen? Ein enormer Aufwand an Materialien und Zeit. Die flexiblere Alternative sind Funksensoren. Aber bei jedem Sensor regelmäßig Batterien austauschen? Bei 10.000 Sensoren in einem einzigen Bürogebäude kommt da ganz schön was zusammen. Ein enormer Aufwand an Materialien und Zeit.
Die Alternative, die wir fanden: ein ganzer Ozean ungenutzter Energie um uns herum. Daraus entstand auch der Firmenname. Bei EnOcean nutzen wir seit knapp 18 Jahren erneuerbare Energien als Kraftwerke für unsere energieautarken Funksensoren und Funktaster. Bei dieser Form des Energy Harvesting versorgen kleine Energiewandler elektronischen Geräte mit Energie aus ihrer unmittelbaren Umgebung. Der kinetische Wandler ECO 200 ist quasi unser Windrad, der aus dem Drücken eines Schalters Energie für das Senden von Funktelegrammen erzeugt. Solarzellen mit Energiespeichern versorgen Sensoren unterbrechungsfrei mit Strom aus dem Licht in einem Raum.
Energieautarke Sensoren für Gebäude
Die energieautarken Funksensoren erfüllen einen wichtigen Zweck in unseren Gebäuden: Sie liefern die Daten, wie und wann genau Räume genutzt werden, um den Energieverbrauch und damit die CO2-Emmissionen schnell zu reduzieren. Immerhin sind unsere Gebäude für über 35% des weltweiten CO2-Austoßes verantwortlich. Es ist also keine Frage, dass wir hier eine Stellschraube haben, an der wir drehen müssen. Dank Energy Harvesting und Funk, der Alternative zu Batterien und Kabeln, erkaufen wir uns die Energieeffizienz nicht mit Tonnen von Kupfern und PVC oder mit einem riesigen Batteriemüll, der als Sondermüll entsorgt werden muss.
Zudem sind auch Batterien ressourcenintensiv. Geht man von mehreren Milliarden Sensoren aus, die nötig sind, um unsere Gebäude energieeffizient und nachhaltig nutzbar zu machen, gäbe es weltweit nicht genug Lithium, um sie alle über Batterien mit Energie zu versorgen. Denn der Lithiumverbrauch wird in den kommenden Jahren mit E-Autos oder lokalen Energiespeichersystemen stark steigen.
Technologie als Innovationstreiber
Moderne Technologien sind ein Schlüssel, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Das ist auch ein großes Thema der Elektroindustrie: Der ZVEI informiert und diskutiert unter dem Hashtag #InnovationSchütztKlima, welchen Beitrag technische Innovationen zum Klimaschutz leisten können. Energie einsparen, CO2 reduzieren, Ressourcen schonen. Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen erreichen wir aber nur, wenn wir diese Technologien selbst so ressourcenschonend wie möglich realisieren und dann dazu einsetzen, Wohnungen, Gebäude und Anlagen effizienter zu machen. Sonst stehen unsere Enkel oder Ur-Enkel wieder vor ähnlichen Problemen wie wir heute. Energy Harvesting für Funksensoren ist ein Beispiel, das schon heute funktioniert.