Energiewende. Damit verbinden die meisten erneuerbare Energiequellen oder die Diskussion darüber, wie der Strom von A nach B kommen soll.

Ziel, viel Energie sparen

Allmählich drängt sich aber ein weiteres Thema auf: Energieeffizienz. Sie wird zum festen Bestandteil erneuerbarer Energien. Die Bundesregierung spricht in ihrem „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“ von der „zweiten Säule neben der Stromerzeugung“.

Wie wichtig das Thema ist, zeigt sich auch in den Zielen: Bis 2020 soll der Primärenergieverbrauch um 20 Prozent sinken, im Vergleich zu 2008.

Nicht viel Zeit

Das ist also bereits in fünf Jahren. Nicht mehr viel Zeit, das Ziel zu erreichen. Es gibt aber tatsächlich Bereiche, in denen wir viel Energie einsparen können. Ein großer Brocken sind die Bestandsgebäude. Sie verbrauchen satte 40 Prozent der Primärenergie.

Viel Investitionen

Wie aber das Einsparpotenzial kurzfristig nutzen? Eine neue Dämmung oder eine effizientere Heizungsanlage sind Investitionen, die man nicht mal eben aus der Portokasse zahlt.

Raus aus dem Schatten

Bleibt Energieeffizienz also Luxus? Nicht unbedingt. So allmählich tritt eine bislang weniger beachtete Maßnahme aus dem Schatten von Dämmung und Co.: die Gebäudeautomation.

Die EnEV 2014 (Energieeinsparverordnung) gibt ihr einen neuen Stellenwert. Laut dieser beeinflusst der Grad der Automation, wie der Jahres-Primärenergiebedarf eines Gebäudes berechnet wird. Diese Zahl wiederum ist wichtig für den Energieausweis einer Immobilie.

Daten messen

Was genau macht Gebäudeautomation? Sie regelt Gewerke wie Heizung, Klima, Licht oder Beschattung so, dass nur so viel Energie verbraucht wird, wie tatsächlich benötigt wird. Dazu kommt ein Plus an Komfort und Sicherheit.

Gelernt wie

Die Systeme heute stimmen die einzelnen Gewerke aufeinander ab, um die größtmöglichen Einspareffekte zu erzielen. Teilweise „lernen“ sie von allein, wie sich die Bewohner oder Büromitarbeiter verhalten und passen das System an diesen Rhythmus an.

Die Daten kommen von Sensoren, die zum Beispiel die Temperatur messen, melden, wenn ein Fenster offen oder der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu hoch ist. Diese Daten sind die Basis der Automation, die – wie der Name schon sagt – automatisch Heizung, Licht oder Lüftung regelt.

Sofort ein Effekt

Der Einspareffekt macht sich sofort bemerkbar. Sind die einzelnen Gewerke besonders gut aufeinander abstimmt, kann er bei bis zu 30 Prozent liegen.

Im Gegensatz zu einer neuen Dämmung braucht es für eine Gebäudeautomation keine großen Umbaumaßnahmen. Mit Funktechnologien lässt sich ein solches System mit wenig Kabeln, also mit wenig Arbeitszeit, wenig Dreck, wenig Lärm einrichten. Das schlägt sich auch bei den Kosten nieder.

Umziehen ohne Umstände

Die Funksensoren, die die Daten liefern, lassen sich flexibel platzieren und auch wieder versetzen. Das ist zum Beispiel in einem Bürogebäude wichtig, bei dem sich die Raumaufteilung häufig ändert. Die Schalter und Sensoren ziehen dann einfach an ihren neuen Platz um.

Etliche Funksensoren und Schalter arbeiten inzwischen auch ohne Batterien. So ist der Hausmeister nicht den ganzen Tag mit dem Wechseln und Entsorgen von Batterien beschäftigt. Das ist ja auch eine Frage der Umweltverträglichkeit.

Wieviel ist drin?

Gebäudeautomation mit batterielosem Funk ist aber nicht nur flexibel. In einem neuen Gebäude lassen sich Installationskosten von 15 bis 30 Prozent einsparen, bei bestehenden Gebäuden, dem so genannten Nachrüstmarkt, können es schon mal 70 Prozent sein.

Zusammen mit der eingesparten Energie sind die Kosten für das System – je nach Umfang – nach ein bis fünf Jahren wieder drin. Im Vergleich dazu dauert das bei einer neuen Gebäudehülle – auch je nach Umfang – zwischen 10 und 60 Jahren.

About The Author

Graham Martin is Chairman and CEO of the EnOcean Alliance. He is a veteran of the electronics industry with over 30 years of experience in RF solutions, engineering and marketing. Being an expert for sustainable buildings, he also looks at the future role of standardized wireless automation systems including the Internet of Things. His personal enthusiasm for the EnOcean world is the fact that batteryless sensors will play an ever increasing role in smart buildings and in the Internet of Things, and that the EnOcean standard working together with other standards creates an end-to-end solution for improved comfort, security and energy efficiency.

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